Wie Social Media das Google Rankig beeinflusst

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Lennart Hanebrink
Kleiner Junge im Superheldenkostüm vor einer Wand, auf der weiße Wolken und blauer Himmel gemalt ist.

Obwohl Social Signals keine direkte Wirkung auf das Page-Ranking bei Google haben, sind die indirekten Effekte beträchtlich.
Warum Social-SEO wirkt.
 

 

Auf einen Blick

  • Social Signals erhöhen den Webseitentraffic und können wertvolle Backlinks generieren. 
  • Engagement auf Social-Media-Kanälen steigert das Kundenvertrauen und ist unverzichtbar für die Content Distribution.
  • Social-Media-Profile ranken zusätzlich zur Website auf Google. 
  • Social Signals führen eventuell zu einer höheren Autorität bei Google. 

 

Ein Thema erhitzt seit Längerem die Gemüter von SEO-Experten: Social SEO, also die indirekte Suchmaschinenoptimierung von Webseiten über Social Media. Um vorneweg einen Mythos auszuräumen, der immer wieder im Netz kursiert: User-Aktivitäten in den sozialen Medien wie Likes, Shares oder Abos – die sogenannten Social Signals – haben keinerlei direkten Einfluss auf das Google-Ranking einer Website. Das haben Suchmaschinen-Verantwortliche bei Google wiederholt bestätigt.  

 

John Mueller etwa, Senior Search Analyst bei Google, tweetete 2021 als Reaktion auf eine Reihe von Likes, die ein Tweet erhalten hatte:  

 

Im gleichen Jahr wurde Mueller gefragt, ob sich Klicks aus E-Mails auf das Page Ranking auswirkten. Die klare Antwort:  

 

Die offiziellen Äußerungen von Google werden auch von unseren SEO-Experten bei Territory bestätigt:

„Social Signals haben wahrscheinlich nur indirekt Einfluss auf das Page-Ranking bei Google. Nichtsdestotrotz vervollständigen Social-Media-Profile das Bild, das sich Nutzende von einer Marke im Internet verschaffen können."
Johannes Roderfeld, Digital Performance Manager bei Territory.       

 

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Google Ranking Faktoren laut Zahlen der Online-Marketing-Plattform WordStream: Social Signals sind nicht aufgeführt. 

 

 

Direkter Einfluss auf Page Ranking bei Bing 

Bei Microsofts Suchmaschine Bing sieht es schon anders aus. Social Signals gelten hier als ein wichtiger Faktor für das Page-Ranking. Das offizielle Statement von Microsoft zum Thema: 

„Social Media spielt heutzutage eine Rolle für das gute Ranking in Suchmaschinenergebnissen. Am deutlichsten wird dies beim Faktor Einfluss. Bei einem großen Social-Media-Account werden die Follower die dort veröffentlichten Informationen breit streuen. Diese positiven Signale werden von Bing registriert und können sich langfristig auf das organische Ranking auswirken.“
Microsoft zum Thema "Page Ranking"

 

Bei einem Marktanteil von weltweit rund neun Prozent dürfte Bing aber eher eine untergeordnete Rolle in den meisten SEO-Strategien spielen.    

 

Google bleibt bei einem weltweiten Marktanteil von rund 83 Prozent bleibt Google der unangefochtene Marktführer im Suchmaschinenbereich. Dort haben Social Signals zwar keinen direkten Einfluss auf das Page-Ranking, sie beeinflussen die Position auf den Search Engine Result Pages (SERPs) jedoch indirekt. Ein nicht zu unterschätzender Faktor für eine erfolgreiche SEO-Strategie 

 

 

Indirekter Einfluss auf Page Ranking bei Google  

 

Mehr Traffic 

Wer den Content seiner Website über die passenden Social-Media-Kanäle veröffentlicht, erhöht die Chancen für mehr Traffic. Denn in den sozialen Medien können sich Inhalte über Shares und Feeds wesentlich schneller verbreiten, als über die SERPs. Im Idealfall gehen die Inhalte sogar viral. Zudem bieten Social Media mehrere zusätzliche Veröffentlichungsplattformen mit potenziell großer Reichweite.  

  

Mehr Backlinks

Je mehr User den veröffentlichten Webseiten-Content rezipieren, desto größer die Chance, dass sie in ihren eigenen Kanälen, Blogs oder Social Media Profilen auch darauf verlinken. Diese sogenannten Backlinks – externe Links auf Websites, die auf eine andere Seite verweisen – sind ein wesentlicher SEO-Faktor. Für die Suchmaschine fungieren sie als Indikator dafür, dass die betreffenden Inhalte relevant für viele User sind. Der Effekt ist um so wertvoller, da sich Backlinks nur indirekt beeinflussen lassen. Backlinks hingegen einzukaufen, ist ein absolutes Tabu: Es verstößt gegen die offiziellen Google-Richtlinien und wird bei Entdeckung von der Suchmaschine abgestraft. Deshalb ist der organische Aufbau von Backlinks, etwa über Social Media, so positiv.  

 

Zusätzliches Ranking 
 
 

Parallel zur Webseite können auch Social-Media-Accounts auf den SERPs ranken. Gerade bei Suchbegriffen rund um Markennamen haben diese eine hohe Chance, gelistet zu werden. Das ist eine weitere Gelegenheit, die eigene Marke sichtbarer zu machen und das eigene Informationsangebot zu erhöhen. Zudem lassen sich so User bedienen, die auf Google nach Auftritten der Marke in den sozialen Medien suchen.  

      

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Der LinkedIn-Account von TERRITORY auf den SERPs zum Suchbegriff „TERRITORY“. 

 

 

Höheres Kundenvertrauen

Ein gut gepflegtes, aktives Social-Media-Profil gehört für Marken heute zum guten Ton. Mangelt es dem Auftritt in den sozialen Medien an Engagement und/oder Qualität, kann dies von Nutzerinnen und Nutzer als Warnsignal interpretiert werden: Die Marke wird als nicht vertrauenswürdig eingestuft.   

 

Eventuell höhere Autorität bei Google

Google misst unter anderem folgende Parameter einer Webseite: Expertise, Experience, Autorität und Vertrauen (E-E-A-T). Autorität bezieht sich dabei auf den Status, den der Absender in einem bestimmten Themengebiet oder einer Branche innehat. Sie wird laut Google unter anderem über Reviews, Verweise, Experten-Empfehlungen, Nachrichtenbeiträge und andere verlässliche Informationen von Dritten zur Seite festgelegt. Social Signals müssten hier also eine Rolle spielen. Ob dies wirklich zutrifft, ist unter SEO-Expertinnen und Experten umstritten. Patrick Stox, Technical SEO beim SEO-Softwareanbieter Ahrefs etwa schreibt: 

 

 

Die renommierte SEO-Expertin Marie Hynes hingegen sieht das anders: 

 

 

Im Mai 2023 hat der Konzern angekündigt, einen Suchfilter namens „Perpectives“ zu testen, der hilfreiche Beiträge aus Foren und sozialen Medien liefert. Ein möglicher Hinweis darauf, dass Google Social Signals durchaus ernst nimmt. 

 

 

 FAZIT: Social SEO wirkt 

Auch wenn die Sachlage nicht eindeutig ist, fließen Social Signals höchstwahrscheinlich als einer unter vielen Faktoren in die Google-Bewertung der Seitenautorität ein. Bei Bing zahlen sie direkt auf das Page-Ranking ein. Engagement in den sozialen Medien erhöht zudem den Traffic auf der Website – inklusive eines möglichen positiven Einflusses auf das Ranking durch Backlinks. Darüber hinaus ranken gute Social-Media-Auftritte auch in den Google-Suchergebnissen und vermitteln Nutzenden so ein konsistentes Bild der Marke oder des Unternehmens.  

 

Zusätzlich ein abschließender Blick auf das Thema Ganzheitlichkeit: Keine Komponente der Kommunikation im digitalen Raum wird für sich alleine gut wirken, wenn sie nicht als Teil einer umfassenden Kommunikationsstrategie orchestriert ist. Nur im Konzert mit anderen kann sie dafür sorgen, dass das Ergebnis größer ist, als die Summe der Einzelteile. 

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© Territory GmbH

Stagebild: © Flashpop via Getty

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