Wie Künstliche Intelligenz zum Erfolg von SEO beiträgt

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Lennart Hanebrink
Eine Roboterhand und eine menschliche Hand formen gemeinsam ein Herz zum Zeichen der Kollaboration.

KI übernimmt bereits zahlreiche SEO-Aufgaben. Auch in der Content-Erstellung wird sie immer wichtiger. Wir zeigen, welche SEO-Bereiche besonders davon profitieren.  

 

Auf einen Blick

  • Künstliche Intelligenz ist ein essenzielles Werkzeug für effektive Suchmaschinenoptimierung. 
  • Die Technologie unterstützt in nahezu allen SEO-Bereichen von der Keyword-Suche über die On-Page-Optimierung bis zur Content-Erstellung. 
  • Die kritische Überprüfung und Verfeinerung der Ergebnisse durch den Menschen bleiben unerlässlich.

 

Spätestens seit dem Hype um ChatGPT ist Künstliche Intelligenz wieder in aller Munde. Ein Programm, das Texte auf solch hohem Niveau erstellt, versteht und analysiert, hatte vorher noch niemand gesehen. Jedenfalls nicht außerhalb von Fachkreisen. Die Mehrwerte für Marketing und Kommunikation liegen klar auf der Hand. Kein Wunder also, dass sich immer mehr Marketingverantwortliche fragen, wie sie die Technologie gewinnbringend in ihre SEO-Strategie integrieren können. Laut Zahlen des SEO-Tool-Anbieters Brightedge planen 2023 58 Prozent aller befragten B2B-Unternehmen, KI für SEO und Content-Erstellung einzusetzen.  

 

58% aller Unternehmen wollen KI 2023 für SEO und Content-Erstellung einsetzen. 
(Brightedge)

 

 Tatsächlich bieten viele SEO-Tools nicht erst seit ChatGPT KI-gestützte Funktionen. Mit dem Durchbruch in der computerbasierten Verarbeitung natürlicher Sprache (Natural Language Processing, kurz NLP) und stetig neuen NLP-Modellen wie GPT 4.0, BERT oder ELMO hat sich das Potential für SEO-Anwendungen allerdings vervielfacht. Gerade das automatisierte Erstellen und Optimieren suchmaschinenoptimierter Inhalte scheint enorme Effektivitätsgewinne und Kostenvorteile zu versprechen. Doch KI lässt sich auch für andere SEO-Aufgaben sinnvoll einsetzen.  

 

#1 Content Planung 

Erster Schritt einer zielführenden Content-Planung ist die Recherche. Dafür müssen eine Vielzahl von Quellen wie Social-Media-Posts, Online-Foren, Nachrichtenbeiträge und Suchmaschinendaten gesammelt und ausgewertet werden. Auf dieser Grundlage lassen sich aktuelle Suchtrends und oft behandelte Inhalte eines Themenbereichs ausfindig machen.   Solche Recherchen manuell durchzuführen ist zeit- und kostenaufwendig. Werden die Datenmengen zu groß, können menschliche Rechercheure zudem schnell den Überblick verlieren. Ein idealer Anwendungsbereich für KI, denn die Technologie ist genau dafür konzipiert, riesige Datenmengen zu verarbeiten. Zudem kann KI nicht nur Suchanfragen sammeln, sondern auch die Bedeutung dahinter verstehen (Search Intent) und für eine Content-Planung berücksichtigen. 

 

Darüber hinaus lassen sich mit KI-Tools der eigene Content sowie die Inhalte der Konkurrenz analysieren und vergleichen. So lassen sich Lücken und Chancen in der Content-Strategie entdecken. Mit verschiedenen SEO-Tools lassen sich in wenigen Sekunden umfangreiche Content-Pläne für verschiedene Keywords automatisch erstellen. Das maschinelle Rohergebnis bietet eine gute Grundlage für die weitere Verfeinerung durch SEO-Verantwortliche, Redakteure und Texter.  

 

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#2 Keyword-Suche 

Auch für die manuelle Keywordsuche fielen früher oft stundenlange Recherchen an. Denn entscheidende Faktoren für gute Suchbegriffe sind relevante Datenquellen sowie die menschliche Vorstellungskraft. KI-Tools hingegen können in blitzschnell riesige Datenmengen auswerten und so – empirisch belegt – mögliche Keywords identifizieren. Die Aufgabe können theoretisch auch Chatbots wie ChatGPT oder Bing Chatbot erledigen. Sie berücksichtigen dabei aber keine wichtigen SEO-Faktoren wie Keyword-Schwierigkeit, Suchvolumen und Domain-Relevanz.  

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#3 Keyword-Optimierung 

Mit KI lassen sich aber nicht nur potenzielle Keywords für eine Domain finden, sondern es lässt sich auch die Verwendung von Suchbegriffen optimieren. Dazu gehören der Einsatz verschiedener Wortbeugungen wie Pluralendungen oder Geschlecht, von Synonymen sowie inhaltlich verwandten Keywords und Begriffen. Auch die strategische Keyword-Platzierung (zum Beispiel in Überschriften oder am Textanfang) kann KI verbessern. Das erhöht die Domain-Relevanz und kann eine größere Bandbreite von Suchanfragen abdecken.    

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#4 Content-Erstellung 

Der wohl derzeit größte Hoffnungsträger für viele Content Marketer ist die automatisierte Erstellung von suchmaschinenoptimierten Inhalten über Tools wie ChatGPT oder Bing Chatbot. Denn die Frage liegt nahe: Warum eine Fachkraft bezahlen, die in stundenlanger Arbeit Texte schreibt, wenn die Maschine das in Sekunden erledigt?  

 

28% aller Marketer, die KI nutzen, erstellen damit direkt Inhalte. 
(HubSpot)

 

Nach dem heutigen Stand der Technik greift dieser Ansatz zu kurz. Zum einen aufgrund der häufig auftretenden sogenannten KI-Halluzination: Chatbots erfinden häufig Sachverhalte, die sich plausibel anhören. So verkaufen sie erfundene Fakten, Daten und Zahlen als wären sie korrekt. Nahezu jeder Inhalt, der von einer KI erstellt wurde, muss daher zwingend einem menschlichen Faktencheck unterzogen werden.  

 

33% verwenden KI in der Content Produktion für die Ideenfindung. 
(HubSpot)

 

Zum anderen erreichen ChatGPT und Co. lange nicht die Qualität eines menschlichen Redakteurs oder Texters. Vor allem nicht, wenn es sich nicht um englische Beiträge handelt, da die führenden Tools vorrangig in dieser Sprache trainiert werden. Die Schwächen der generativen KI lassen sich auch an ihrer Verwendung ablesen. Laut einer Studie des Content-Marketing-Softwareanbieters HubSpot erstellen nur 28 Prozent aller Unternehmen, die KI nutzen, direkt Inhalte damit. 33 Prozent verwenden KI hingegen als Ergänzung in der Content Produktion für die Ideenfindung.  

 


Trotz ihrer Unzulänglichkeiten werden KI-Programme bei der Textarbeit immer wichtiger. Denn sie können unter anderem bei der Themenentwicklung helfen, Outlines für Artikel und erste Textentwürfe generieren sowie Texte zusammenfassen. Auch in Bereichen, in denen große Mengen einfach strukturierter Texte möglichst schnell und effizient erstellt werden müssen, wie etwa im E-Commerce, kommt generative KI bereits erfolgreich zum Einsatz.  

 

 

Google straft KI-Content nicht länger automatisch ab  

Doch wie steht Google eigentlich zu KI-generiertem Content? Wird das nicht abgestraft? Tatsächlich steht der Konzern dem Thema relativ neutral gegenüber, der Einsatz verstößt seit 2023 nicht mehr gegen die offiziellen Richtlinien. So hat das Unternehmen Anfang 2023 offiziell verlautet, dass es nicht darauf ankommt, wie Inhalte erstellt werden. Alleiniges Kriterium für die Suchmaschine sind die Relevanz und Qualität der Inhalte.  

 

„Unser Fokus liegt auf der Qualität von Inhalten und nicht darauf, wie sie produziert werden. So können wir schon seit Jahren zuverlässige, hochwertige Suchergebnisse liefern“,  schreibt der Konzern auf seinem Google Search Central Blog. „Automatisierung – einschließlich KI – zur Generierung von Inhalten mit dem Hauptzweck, das Ranking in den Suchergebnissen zu manipulieren, ist ein Verstoß gegen unsere Spamrichtlinien. Dennoch ist zu beachten, dass nicht jede Automatisierung, auch nicht KI-Generierung, Spam ist.“  

 

 

Der Mensch bleibt unverzichtbar 

Und weiter: „Automatisierung wird schon lange verwendet, um nützliche Inhalte wie Sportergebnisse, Wettervorhersagen und Transkripte zu erstellen. KI bietet neue Möglichkeiten, sich auszudrücken und kreativ zu sein, und ist ein wichtiges Tool, mit dem Nutzer tolle Inhalte für das Web erstellen können.”  

 

Um den nötigen Qualitätsstandards zu genügen, sollten Ergebnisse von KI-Tools aus unserer Sicht daher lediglich als Arbeitsgrundlage für eine menschliche Fachkraft dienen. Egal ob es sich um Content-Planung, Keyword-Suche oder Texterstellung handelt. Es ist dringend davon abzuraten, KI-generierte Texte ohne Qualitätsprüfung durch eine Redakteurin oder einen Redakteur zu veröffentlichen.    

 

Inzwischen gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Programme für die Content-Generierung mit jeweils unterschiedlichen Schwerpunkten, die meisten davon sind kostenpflichtig. Zu den führenden Lösungen im Textbereich zählen:  

Auch bei KI-gestützten SEO-Tools ist die Auswahl und Spezialisierung groß.  Zu den führenden SEO-Lösungen geehören:  
  • Botify (Website-Analyse, Website-Monitoring, Link Management)
Auch bei KI-gestützten SEO-Tools ist die Auswahl  groß. Interessant sind All-in-One Tools, die ein breites Spektrum von Anwendungsfällen abdecken. Zu den führenden SEO-Lösungen gehören:  

 

 

Fazit 

Künstliche Intelligenz ist heute nicht mehr aus der Suchmaschinenoptimierung wegzudenken und kommt bei vielen Aufgaben zum Einsatz, darunter Keyword-Suche, On-Page-Optimierung und Content-Erstellung. Es gibt eine Vielzahl KI-gestützter SEO-Tools am Markt, die unterschiedliche Spezialisierungen bieten. Entscheidender Faktor für gute SEO bleibt dennoch der Mensch. 

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© Territory GmbH

Stagebild: © Donald Iain Smith via Getty

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